Beweidung mit Schafen und Ziegen - Biotop- & Forstmanagement - Schäferei Kerstlingerode

kerstlingerode.de
Direkt zum Seiteninhalt

Beweidung mit Schafen und Ziegen

Übersicht
Flaggschiff im Unternehmen ist die Beweidung schützenswerter Biotope, um diese dauerhaft und nachhaltig zu erhalten, bzw. zurück zu versetzen. Eingesetzt werden bedrohte Schafsrassen, die speziell für die gegebenen Verhältnisse gezüchtet worden sind. Kerngebiet ist das Naturschutzgebiet Bratental und die südöstliche Feldflur in Göttingen. Aber auch Flächen im Landkreis Göttingen werden beweidet. Als Auftraggeber sind die Stadt Göttingen und die Niedersächsischen Landesforsten zu nennen. Seit 2021 werden nun auch vermehrt Flächen hinzu gepachtet.

Die Beweidungsmaßnahmen finden in Kooperation mit dem Beweidungsprojekt, ein Gemeinschaftsprojekt der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen e. V. und der Schäferei Kerstlingerode statt. Das Projekt startete 2015 mit dem Ziel strukturreiche, kleinflächige und z. T. stark exponierte Flächen wieder in die extensive Beweidung aufzunehmen. Die Förderung von heimischer ursprünglicher Flora erfolgt dabei in Absprache mit fachlich kompetenten Akteuren aus den Bereichen Insekten, Botanik und Mykologie. Im ersten Jahr wurde hierfür eine größere Schäferei beauftragt. Leider fehlte es hier an Flexibilität. So entstand 2016 die Idee, mit einer kleinen Herde die Flächen selbst organisiert zu beweiden. Nach der Gründung der Schäferei Kerstlingerode im Jahr 2021 übernahm sie das Beweidungsmanagement.

Mittlerweile werden mit jeweils 4 - 6 Mischherden aus Ziegen und Schafen von etwa 5 - 40 Tieren hauptsächlich Kalk-Magerrasen beweidet. Aufgrund der Nährstoffarmut (extensive Nutzung, kein Pestizid- und Düngeeintrag) bereichern diese Flächen uns an einer hohen und seltenen Artenvielfalt. Viele Rote Liste-Arten, wie z. B. heimische Orchideen, tauchen nur auf diesen Flächen auf. Diese drohen ohne Beweidung durch Schlehen, Weißdorn und Hartriegel zu verbuschen.

In Kerstlingerode sind Weideflächen leider rar. Bisher bestand nur die Möglichkeit den Friedhof und weitere kleinere Flächen, wie die Fischteiche, anliegende Gärten sowie einen vergrasten Weg zu beweiden.

Schafe und Ziegen befinden sich, solange die Witterung es zulässt, mittlerweile ganzjährig draußen. Hier verrichten die Tiere die sinnvolle Tätigkeit der Landschaftspflege. Die Lämmer leben ganzjährig bei ihren Müttern und erhalten auch im gesamten Bedarfszeitraum deren Milch. In der Vegetationszeit ernähren sie sich ausschließlich von frischen Kräutern, Gräsern und Gebüschen.

Zum Winterende (meist im Februar und März) werden die Lämmer geboren. Sie können nun ein prächtiges knappes Jahr toben und fressen. Ab etwa 6 - 12 Monaten werden die Lammböcke aus der Herde gebracht, da ansonsten Rivalitätskämpfe mit dem Herdenbock entstehen. Die Tiere sind gesund und vital, es werden keine prophylaktische Pharmazeutika (z. B. Antibiotika und Wurmkuren) verabreicht. Aufgrund stetig wechselnder Beweidungsflächen und natürlichen wurmvorbeugenden Kräutern ist dies auch nicht nötig. Selbstverständlich erhalten die Tiere auch keine genmanipulierte Nahrung.

In der Vergangenheit wurde mit 2 Schafsrassen, Skudden und Coburger Füchse sowie mit Deutschen Edelziegen gearbeitet. Seit 2022 werden ausschließlich Skudden und robuste Ziegen, mittlerweile auch Thüringer Waldziegen gezüchtet. Es stellte sich heraus, dass die anspruchslosen und sehr robusten Skudden für die Landschaftspflege am besten geeignet sind.

Über die Schäferei können auch Lämmer, Böcke und Auen erworben werden. Sollte Interesse an den Tieren oder deren Produkte bestehen, kann man sich auf dem Ziegenmarkt informieren. Bei Interesse kannst du dich gerne bei mir melden.

Zurück zum Seiteninhalt