Biotop- & Forstmanagement - Schäferei Kerstlingerode

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Die Landschaft in und um Kerstlingerode
Auch wenn Kerstlingerode den Landschaften von Groß Lengden oder Reinhausen nicht das Wasser reichen kann, gibt es auch bei uns erwähnenswerte Gegebenheiten.
Kerstlingerode kann mit seinen drei Wäldern leider nicht als Wanderoase punkten. Zwei von diesen Wäldern scheiden aufgrund der schlanken Linie ohnehin schon aus. Der dritte Wald hat mit seinem Buchenbestand jedoch ein As im Ärmel. Hier gab es zum Glück in der Vergangenheit kaum Kalamitäten zu benennen. Er dient jedoch als reiner Wirtschaftswald - die Bevölkerung freut´s, sie erhalten hier (fast) klimaneutral ihr Brennholz. Leider sucht man hier vergebens eine schöne alte Omabuche. Einzig zwei Ulmen befinden sich am Waldesrand.
Als Ausgangspunkt für Spaziergänge, zum Wandern oder einen Fahrradausflug liegt Kerstlingerode recht zentral. Hat man den Wald erst einmal durchstreift, finden sich unzählige Routen und Ziele wieder.

An einem der schmalen Wäldchen (Moosgrund) befindet sich eine unserer zwei Quellen. Diese weist wohl so gutes Wasser auf, dass sie als Brunnen für das Trinkwasser mehrerer Dörfer dient. Die zweite Quelle befindet sich unterhalb des Friedhofs. Ob dieses Wasser genusstauglich ist, wage ich zu bezweifeln. Sowieso tritt hier nicht ganz so viel Wasser aus der Sickerquelle hervor. Der so entstandene Bachlauf fließt am Feuerlöschteich sowie an den zwei alten Fischteichen vorbei und mündet in die Garte.

Tierwelt
Kerstlingerode ist ein relativ kleines Dorf mit guten ertragreichen Böden. Denen ist es geschuldet, dass die Flächen einen hohen Ackeranteil aufweisen. Richtung Bischhausen findet man einen Acker nach dem anderen vor. Leider ist die Fläche hier sehr strukturarm und ausrangiert. Hecken und Bäume würde man sich hier sehr wünschen...

Nichts desto trotz findet man unglaublicher Weise hier jedoch noch stellenweise das Rebhuhn. Eine Vogelart, die in den letzten Jahrzehnten einen Artenschwund von über 90%! zu verzeichnen hat und trauriger Weise wohl kurz vor dem Aussterben ist.
Hotspots befinden sich jedoch noch in Geismar/Diemarden und Nesselröden. Beide Orte, die nicht weit von Kerstlingerode entfernt sind. Auch im benachbarten Rittmarshausen finden sich noch einige Rebhühner vor.


Der heimliche Star in Kerstlingerode ist jedoch - als Insekt des Jahres 2020 gekürt - der Schwarzblaue Ölkäfer, eingestuft in der Roten Liste als gefährdete Art. Die Larven des Käfers sind abhängig von solitär lebenden Bienen. Das heißt, dort wo diese Art sich aufhält, gibt es noch ein gesundes Vorkommen an Wildbienen.
In der gesamten Gemeinde ist nur noch ein weiterer Fundort bekannt (Gelliehausen).
Seit Jahren (oder auch Jahrzehnten) tritt dieser schon ab Mitte März, bei den ersten wärmeren Sonnenstrahlen, im Lindenweg in Erscheinung. Bekannt ist bis jetzt eine Stelle. Doch wer weiß, vielleicht treffen wir zukünftig ihn des Öfteren an.

Auf den Feuchtwiesen an der Garte besuchte uns in diesem Jahr seit längerer Zeit wieder ein Storch. Dieser hat sein Nest in Rittmarshausen und holt seinen Appetit wohl ganz gerne von den guten Kerstlingeröder Fröschen.

Weitere Tierarten wie Mehlschwalben, Turmfalken, Fledermäuse und Glühwürmchen findet man hier auch noch. Dazu gibt es später mehr.
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